Wiesen - von Menschen geschaffene Lebensräume



Wiesen sind anthropogen entstandene Ökosysteme, die sich in Mitteleuropa erst seit ungefähr 1000 Jahren ausbreiten. Durch den Eingriff des Menschen in die Natur, wie zum Beispiel durch Brandrodung entstanden die Wiesen. Nutz und bewirtschaftet der Mensch die Wiesen und Weiden nicht mehr und überlässt sie somit wieder ihrem natürlichem Verlauf verbuschen sie und werden bald wieder zu Wald. Natürliche Wiesen kommen nur oberhalb der Baumgrenze vor. Wiesen stehen in Mitteleuropa auf potentiellen Waldstandorten. Durch die jahrhunderte lange, gleichförmige Nutzung wurde ermöglicht, dass Pflanzen aus anderen Biotopen einwanderten, sich auf das Überleben unter den Bedingungen in Wiesen einstellten und sich teilweise so perfekt anpassen konnten, dass man heute bei einigen von klassischen Wiesenarten spricht. Durch menschliche Nutzung genauso geprägt wie durch verschiedene Standortfaktoren, bilden Wiesen und Weiden zusammen das Wirtschaftgrünland. Charakteristisch für Wiesen ist das gemeinsame Vorkommen vieler Pflanzenarten in einer dauerhaften, geschlossenen Grasnarbe: ein wesentlicher Unterschied zu Äckern, auf denen meistens nur eine Art spezifisch gefördert wird. Daher gibt es viele unterschiedliche Wiesentypen, deren Artenzusammensetzung, Struktur, Futterertrag oder einfach Erscheinungsbild stark variieren. Verantwortlich dafür sind Faktoren wie geographische Lage, Nährstoffversorgung, Bodenbeschaffenheit, Klima und besonders die Art und Intensität der Nutzung.

"Wässerwiesen" Lfu, LNV ( Verlag regionalkultur)
 
 

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