Ausflug der Klasse 9b zur Kunsthalle Mannheim
Hockenheim, 23.07.2025
und ihrem Deutschlehrer Herr Karle die Kunsthalle in Mannheim. Bereits seit einem halben Jahr war diese Exkursion geplant und nun konnte sie endlich stattfinden.
Nach der ersten Schulstunde liefen wir zum Hockenheimer Bahnhof, fuhren mit der Bahn nach Mannheim und gingen in die Kunsthalle, wo wir freundlich in Empfang genommen wurden. Zunächst führte uns unsere Gruppenführerin Christiane Wichmann ins erste Stockwerk, wo wir mit praktischen Arbeiten begannen. Dabei sollten wir weiße Blätter mit außergewöhnlichen Materialien wie zum Beispiel Luftpolsterfolie bunt bedrucken. Nach circa einer Stunde ließen wir unsere Werke zum Trocknen zurück und bekamen eine interessante Führung durch die Kunsthalle. Wir starteten mit einer Einführung in die Architektur des Neubaus der Kunsthalle. Dieser ist besonders hell und offen aus Holz, Glas und Beton gestaltet, sodass der Fokus auf den Kunstwerken liegt und jeder sich dort willkommen fühlt. Im Gegensatz dazu steht der Altbau aus Marmor nebenan, der im Jugendstil erbaut wurde und sich eher durch eine düstere und imposante Atmosphäre auszeichnet.
Anschließend betrachteten wir das epochale Meisterwerk und berühmteste Gemälde der Kunsthalle: „Die Erschießung Kaiser Maximilians von Mexiko“ von Édouard Manet. Danach gingen wir in den Raum „Risse in der Geschichte“. Dort konnten wir das kontemplative Gemälde „Schwarze Flocken“ von dem deutschen Künstler Anselm Kiefer bewundern. Eines seiner dringlichsten Anliegen ist die Auseinandersetzung mit dem Holocaust, was sich auch in diesem Exponat widerspiegelt. Inspiriert wurde Kiefer durch das gleichnamige Gedicht von Paul Celan, aus dem einige Zeilen auf dem Kunstwerk zitiert sind. Im gleichen Raum gab es auch eine Komposition verschiedener Bilder, die Risse im Asphalt zeigen. Sie geben einen tieferen Einblick in die Geschichte von Flüchtlingen von Griechenland nach Frankreich, die überall, wo sie nicht willkommen waren, ein Bild von einem Riss im Asphalt machten.
Daraufhin gingen wir in den Altbau, welcher uns mit einem imposanten Kronleuchter sowie der Skulptur „Der Große Fisch“ von Constantin Brancusi neue Dimensionen eröffnete. Zum Abschluss der Führung begutachteten wir die „Encyclopedia of Invisibility“, ein Raum, in dem die Wände mit über 3000 Seiten der Encyclopedia Britannica bestückt sind. Darüber gelegt sind jedoch viele andere kleine Kunstwerke. Die Geschichte dahinter ist folgende: Tavares Strachan blätterte bereits in jungen Jahren in der Britannica, musste aber feststellen, dass darin nur weiße Geschichte festgehalten ist. Seine Mission bei diesem beeindruckenden Lebenswerk ist es, historische und kulturelle Bezüge herzustellen sowie Gemeinsamkeiten und Widersprüche der nicht erzählten Geschichten von historisch marginalisierten Personen, Orten und Ereignissen zum Ausdruck zu bringen.
Dieses Kunstwerk sollte uns als Inspiration für unsere abschließende praktische Arbeit dienen. Auf die vorhin präparierten Blätter durften wir nun mit schwarzen Stiften Linien, Bilder, Gedichte oder alles, was uns zusätzlich dazu einfiel, schreiben und zeichnen. Dabei gab es völlig unterschiedliche Ergebnisse, die alle eine Individualität bewiesen. Sehr zufrieden mit dem tollen Tag in der Kunsthalle Mannheim verabschiedeten wir uns und fuhren mit der Bahn zurück nach Hockenheim. Im nachfolgenden Gespräch über unsere Impressionen waren wir uns einig: Das würden wir gerne wiederholen!
Autorinnen: Maike Gumbel, Eva Montag, Cara Kemptner
Fotos: Klasse 9b