Taizé Fahrt 2025
Hockenheim, 15.09.2025
Vom 20.07. bis 27.07.2025 waren wir, 20 Schülerinnen und Schüler des Gauß-Gymnasiums und der Carl-Theodor-Schule Schwetzingen, mit unseren vier Begleitpersonen Frau Hillen, Frau Deinzer-Schlegel, Frau Kolb und Pfarrer Müller in Taizé, einem kleinen Ort in der Nähe von Cluny im Osten Frankreichs. Dort befindet sich eine internationale ökumenische Gemeinschaft, die jährlich tausende Jugendliche aus aller Welt anzieht.
Am Sonntagmorgen ging es schon früh los: Bereits um 7.45 Uhr trafen wir uns am Bahnhof in Hockenheim. Die circa sechsstündige Busfahrt verlief reibungslos und wurde nur unterbrochen von zwei kurzen Pausen.
Gegen 15 Uhr kamen wir endlich an, wurden jedoch von strömendem Regen begrüßt. Bald darauf hörte dieser glücklicherweise auf, sodass wir unsere Zelte aufbauen konnten.
Um 19 Uhr gab es Abendessen. Dabei läuft man durch eine Art „Gang“ an der Essensausgabe und bekommt von den dahinterstehenden Personen zunächst ein Tablett, einen Löffel, und dann das Essen aufgetan. Gegessen wird auf Bänken, Tische gibt es keine, genausowenig wie eine feste Sitzordnung, sodass man bei jeder Mahlzeit bei anderen Personen aus aller Welt sitzt, was zu vielen interessanten Gesprächen führt.
Unser erster Taizé-Gottesdienst am Abend war eine ganz neue Erfahrung. Die Gottesdienste bestehen hauptsächlich aus den Gesängen in verschiedenen Sprachen, die sich wiederholen und dadurch sehr einprägsam sind. Die über 1500 Leute, die in der Kirche gemeinsam auf dem Boden sitzen und zusammen singen, sorgen für eine einzigartige Stimmung. Außerdem werden biblische Texte zunächst auf Französisch und Englisch, dann in gekürzter Fassung unter anderem auf Deutsch und Niederländisch vorgelesen. Ebenfalls ein fundamentaler Bestandteil des Gottesdienstes ist die Stille, in der jeder etwa fünf bis zehn Minuten für sich beten kann.
Die nächsten Tage folgten einem strukturierten Tagesablauf:
Um 8 Uhr fand das Morgengebet statt, bei welchem auch die Kommunion gespendet wurde. Direkt im Anschluss gab es das typische Taizé-Frühstück mit Tee oder Kakao, einem Brötchen, einem Stück Butter und zwei Stücken dunkler Schokolade, mit welchen man die Butter aufs Brötchen schmiert, da es kein Besteck gibt.
Um 10 Uhr begann die sogenannte „bible instruction“ nach Altersgruppen sortiert. Die unter 18-Jährigen hatten die Bibeleinführung bei Bruder Johnny, der die Bibeltexte immer sehr unterhaltsam vermittelte. Danach wurden wir in internationale Kleingruppen aufgeteilt und haben uns über die Impulse ausgetauscht. Darauf folgten gegen halb eins zunächst das Mittagsgebet und dann das Mittagessen.
Im Anschluss hatten wir Freizeit, welche unter anderem dazu genutzt wurde, Volleyball oder Karten zu spielen oder sich auszuruhen.
Um 15 Uhr trafen wir uns erneut in den Kleingruppen vom Morgen, um Aufgaben, die die Brüder gestellt haben, zu lösen oder sich über Gott und die Welt auszutauschen. Jede Gruppe war aber auch einmal mit Bad putzen dran, eine eher unbeliebte Tätigkeit, welche aber erledigt werden muss.
Am Nachmittag hatte unsere Gruppe aus Hockenheim und Schwetzingen die ersten drei Tage die Aufgabe, das „small washing up“ zu übernehmen, also die Schüsseln nach der „teatime“ zu spülen. Daran hatten wir alle unseren Spaß, da sich die ein oder andere Wasserschlacht entwickelte. In der anschließenden Freizeit gab es die Möglichkeit, einen Workshop zu besuchen, zu duschen oder sich einfach auf dem Gelände aufzuhalten.
Um 19 Uhr aßen wir zu Abend, wobei das beste Essen definitiv die Nudeln waren. Der Abendgottesdienst war täglich um 20.30 Uhr, welcher am Freitag und am Samstag etwas Besonders war: Freitags konnte man nach dem eigentlichen Gottesdienst noch in der Kirche für das „Gebet am Kreuz“ bleiben, samstags fand der an Ostern erinnernde Lichtergottesdienst statt, bei welchem jeder in der Kirche eine Kerze bekommt. Diese werden nach und nach angezündet, sodass eine magische Atmosphäre entsteht.
Im Anschluss an das Abendgebet konnte man zum Kiosk „Oyak“ gehen, wo durch Musik immer gute Stimmung war. Außerdem gab es dort Crêpes und Pizza für einen fairen Preis und man konnte internationale Kontakte knüpfen. Gegen 23.30 Uhr gingen wir zurück zu den Zelten.
Ein Highlight dieser Woche war das Treffen mit dem deutschen Bruder Andreas am Freitag, dem wir alle unsere Fragen zum Leben in Taizé stellen konnten. Die über 18-Jährigen hatten sogar die Möglichkeit eines Gesprächs mit Bruder Matthew, dem Prior der Gemeinschaft. Am nächste Tag hielt eben jener eine besondere Ansprache über die Hoffnung selbst in den dunkelsten Zeiten.
Am Sonntag, dem Abreisetag, bauten wir unsere Zelte ab und gingen nach dem Frühstück in die Eucharistiefeier, bevor wir mit dem Bus zurück nach Hockenheim fuhren. Gegen 19 Uhr kamen wir an und wurden von unseren Familien freudig begrüßt.
Insgesamt war es eine tolle Woche mit vielen besonderen Erfahrungen, die uns sicher noch lange in Erinnerung bleiben werden. Wir freuen uns schon auf die nächste Taizé-Fahrt!
Autorinnen: Eva Montag und Cara Kemptner
Fotos: CFG